Der Zauber einer gemeinsamen Weihnacht
Die Caritas-Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Senioren am 24. Dezember findet auch dieses Jahr statt.
Bis zum 19. Dezember 2025 kann man sich noch anmelden. Vergangenes Jahr wurde die Feier erneut sehr gut angenommen.
Vielleicht ist „Zeit zu haben“ das wichtigste Geschenk, das man heutzutage geben kann. Gerade dann, wenn sich die Weihnachtsfeiertage nähern, müssen viele Alleinstehende und Ältere auch in Altötting erfahren, dass sie an Heiligabend einsam sind. Die Gründe dafür sind mannigfaltig – sei es, weil man einen geliebten Menschen verloren hat, die eigenen Kinder weit weg leben und sich wegen der räumlichen Distanz auch emotional eine kleine Entfremdung einschleicht – oder sei es, dass sich jemand aufgrund gesundheitlicher Handicaps, die die eigene Mobilität erschweren, verunsichert zurückzieht. Oft erleben gerade ältere Pflegende an den Feiertagen besonders einsame Momente, wenn der langjährige Partner aufgrund von Krankheit oder Demenz nicht mehr an einem gemeinsamen Weihnachtsfest teilhaben kann. Die Altöttinger Pfarrcaritas begann deshalb vor einigen Jahren, an Heiligabend eine nachmittägliche Weihnachtsfeier auszurichten, die sich speziell an Alleinstehende und Senioren richtet – Fahrdienst inklusive.
Vergangenes Jahre hatte bereits am Vortag das Helferteam das schlichte Refektorium im Kloster St. Magdalena mit Tannenzweigen, Strohsternen und vielen Kerzen in ein klassisches Weihnachtszimmer verwandelt.


Natürlich durfte ein Christbaum nicht fehlen, den der Altöttinger Wirtschaftsverband gespendet hatte. Zwei lange Tafeln wurden für die Gäste festlich eingedeckt: mit üppigen Plätzchentellern, Nüssen, Clementinen und jeweils einer kleinen Praline an jedem Platz. Dankenswerterweise hatte Pater Benjamin Bakowski OSPPE es der Caritas ermöglicht, die Räumlichkeiten und die Küche seines Klosters an Heiligabend zu nutzen. Und sogar selbst mitgeholfen, den Kaffee für die Feier zu kochen.
Wie sehr es der Pfarrcaritas gelungen war, den Zauber der Weihnacht einzufangen, war deutlich erkennbar, als die ersten Gäste mit glänzenden Augen das Refektorium betraten und ihre Plätze an den Tischen einnahmen. Empfangen wurden sie mit traditionellen Weihnachtsweisen, vorgetragen mit Flöte und Gitarre. Wie angenommen sich alle bereits zu Beginn der dreistündigen Feier fühlten, konnte man daran erkennen, dass sich jeder gleich mit dem Vornamen vorstellte und offen den anderen am Tisch darüber erzählte, was ihn ins St. Magdalenakloster führte. Das Singen traditioneller Weihnachtslieder, das gemeinsame Schmücken des Christbaums und der Vortrag einer Weihnachtsgeschichte über eine längst vergangene Kindheit in Niederbayern weckten sichtlich Erinnerungen an frühere Weihnachten. Den liturgischen Teil der Feier, der sich dann anschloss, gestaltete Diakon Gerold Hochdorfer. Nach der Lesung aus dem Lukasevangelium übergab er eine holzgeschnitzte Jesusfigur an das Rund der Gäste mit der Bitte, einen Wunsch oder einen Dank auszusprechen – das war sicherlich der berührendste Moment der Feier. „Frieden auf Erden“, nicht mehr und nicht weniger, das wünschten sich Gäste und Gastgeber unisono, bevor es in die Mette in die St. Magdalenenkirche ging.
Text: Maximiliane Heigl-Saalfrank
Auch dieses Jahr findet am 24. Dezember von 14 bis 17 Uhr eine Weihnachtsfeier für Alleinstehende und Senioren im Kloster St. Magdalena (Kapellplatz 6) statt.
Wer teilnehmen möchte, wird um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens Freitag, 19. Dezember unter Tel. 08671 / 95856120 gebeten.